Nach knapp vier Jahren hat es uns mit der ersten Mannschaft wieder erwischt – die erste Niederlage seit April 2018. Gut, dazwischen war viel spielfreie Zeit, aber auch eine Serie von 18 Matches (wenn ich mich nicht verzählt habe), die wir nicht verloren haben. Kamp-Lintfort war aber diesmal doch recht deutlich überlegen und so mussten wir uns mit 5,5 : 2,5 geschlagen geben. Dadurch wird es in der Tabelle sehr unübersichtlich und auch im Hinblick auf die Termine und Runden gibt es neues Chaos. Aber zuerst einmal zum Kampf selbst.
Wir waren leicht dezimiert, aber doch immer noch in einer guten Aufstellung und mit einem gewissen Optimismus nach Kamp-Lintfort gefahren. Dann allerdings wollten wir entweder zu viel oder konnten nicht wirklich durchbrechen. Vladi schlug z.B. ein Remisangebot aus und die Stellung sah optisch eigentlich wirklich ganz ordentlich aus. Allerdings dauerte es leider doch nicht allzu lang, bis unser Brett 1 erkennen musste, dass er überzogen hatte mit seinen Gewinnversuchen und wir lagen hinten. Fabi geriet an Brett 4 in einen heftigen Angriff und konnte auf Dauer nicht Stand halten. Bei André an Brett 2 war es dagegen wieder eher wie bei Vladi. In ausgeglichenere Stellung wollte André unbedingt mehr und wurde dann ausgekontert.
Dass ich vor allem über die ersten vier Bretter schreiben kann, hängt damit zusammen, dass wir in zwei Räumen spielten und ich daher von den Brettern 5 bis 8 weniger mitbekommen habe. Dabei kamen die meisten unserer Punkte von da. Achim, Dirk und Norbert spielten alle drei Remis und nach allem was ich so sehen konnte waren es drei solide Partien mit allerdings auch wenig Gewinnchancen – aber wie gesagt, ich war im anderen Raum und dort ziemlich an meinen Stuhl gefesselt. Einzig Thomas musste bei seinem Debüt für die erste leider an Brett 8 die Segel streichen. Im Mittelspiel wirkte seine Stellung noch sehr gut spielbar und was dann passiert ist, muss ich noch herausfinden. Auf jeden Fall war plötzlich nur noch ich am spielen und der Kampf leider schon klar verloren. Beinahe wäre ich auch untergegangen, hatte ich doch das Mittelspiel nach einer ziemlich erfolgreichen Eröffnung schlimm misshandelt. Zum Glück übersah mein Gegner in beiderseitiger Zeitnot eine Verteidigungsresource, die es mir erlaubte, eine höchst dubiose Stellung mit zwei Tempi nicht nur zu reparieren, sondern direkt in den Gegenangriff überzugehen. Nach der Zeitkontrolle hatte ich so plötzlich ein aussichtsreiches Endspiel auf dem Brett. Angesichts des Spielstandes und unseres Brettpunktekontos entschied ich mich, das Remisangebot abzulehnen und konnte nach knapp sechs Stunden das Ergebnis immerhin alles in allem glücklich noch etwas glätten.
Der Spieltag in der NRW-Klasse Gruppe 3 war teilweise wieder ein Coronaopfer – und diesmal richtig und nicht nur aus Vorsicht. Eine Woche zuvor war ein Kampf zum großen Ansteckungsevent mutiert mit am Ende mindestens acht an Corona erkrankten Spielern. Unsern Mitstreitern in der Liga auf diesem Weg einen möglichst milden Verlauf und alles alles Gute! Hoffentlich können alle bald wieder ans Brett! So mussten jedenfalls zwei von fünf Matches ausfallen.
Die Tabelle ist inzwischen komplett unübersichtlich, was zum einen an der unterschiedlichen Zahl gespielter Matches liegt, zum anderen daran, dass offenbar jeder jeden schlagen kann. Krefeld II konnte so Ratingen bezwingen und sich Luft im Abstiegskamp verschaffen, während letztere jetzt erst einmal hinten festhängen. Wir sind mit zwei Siegen und einem Remis aus vier Partien sicher noch im Soll. Ob aber sieben Punkte wirklich das rettende Ufer bedeuten, wie ich nach dem Match letzte Woche angenommen habe, weiß ich inzwischen nicht mehr. Kann sein, dass wir also noch mehr als einen Sieg brauchen. Die Liga ist unglaublich dicht und nur Porz 3 ist enteilt.
Herzliche Grüße
Christian