Überraschungssieg gegen den Aufstiegsaspiranten

In der nachgeholten vierten Runde der NRW-Klasse, unserem dritten Kampf und zweitem Heimspiel… alles sehr verwirrend, aber so ist das mit Corona! Wir hatten bisher zwei Mal gespielt (ein Sieg, ein Remis) und die anderen Kämpfe angesichts der Situation erst einmal verschoben. Jetzt allerdings geht es Schlag auf Schlag. Das galt noch mehr für unseren Gegner, den SV Oberhausen. Die Oberhausener hatten am Samstag schon ein Nachholspiel gegen Holsterhausen, das sie souverän mit 6:2 gewinnen konnten. Oberhausen war auch gegen uns an sich klar Favorit, aber dafür hätten sie wohl nicht drei Ersatzspieler mitbringen dürfen, sondern in der Holsterhausen-Besetzung vom Vortag antreten müssen. Wir mussten allerdings am Sonntagvormittag ebenfalls einen Schreckmoment überstehen. Dirk war übernacht krank geworden (keine Sorge, nicht Corona!) und musste eineinhalb Stunden vor Beginn absagen. Erst fünf Minuten vor Meldeschluss konnten wir mit Alex B. doch noch einen Ersatz auftreiben! So aber war der Kampf nominell wohl in etwa ausgeglichen mit einer leichten Tendenz für unseren Gast. Es sollte aber anders kommen.
Oberhausen ging zwei Mal in Führung. Erst verlor Fabian gegen einen freilich deutlich höher gerateten Gegner. Wir konnten aber direkt ausgleichen. Norbert J. wurde ein wenig zu seinem Glück gezwungen. In Zeitnot bot er Remis, doch sein Gegner wollte mehr – und lief in eine geschickt aufgebaute Mattfalle. Als nächstes bot André Remis, was in Sachen Rating schon ganz gut für uns war, und hier nahm der Gegner an. IM Becker brachte Oberhausen dann an Brett 1 wieder in Führung. Er hatte Julian mit Weiß doch recht sicher im Griff, aber angesichts einer Differenz von rund 300 DWZ-Punkten war das auch nicht so verwunderlich. Vladi brachte uns wieder heran. Er hatte seinen Gegner in einer großartigen Angriffspartie sehenswert überspielt. So stand es 2,5 : 2,5. Doch die verbleibenden Partien sahen allesamt sehr gut für uns aus und so langsam dämmerte uns, dass wir den Aufstiegsaspiranten Oberhausen schlagen würden können. Alex setzte seinen Gegner matt – sein kurzentschlossener Einsatz hatte sich für uns also maximal gelohnt. Achim hatte inzwischen eine Dame und ein paar Bauern für Turm und Figur gewinnen können. Dafür hatte ich meine Gewinnstellung nach und nach verspielt und musste jetzt etwas bangen. Allerdings brachte Achim seine Partie sicher durch, so dass wir schon gewonnen hatten und mein Gegner hatte am Ende auch ein Einsehen und willigte in ausgeglichener Stellung in das leistungsgerechte Remis ein. 5:3 also, entspannte Mienen bei uns, aber auch viel Verwunderung über das Vollbrachte. Obwohl Oberhausen ersatzgeschwächt war, schlägt man so einen Gegner nicht alle Tage!
Der Mannschaftsführer von Oberhausen befand unseren Sieg als völlig verdient und verabschiedet sich mit einem „bis nächste Saison“. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Wir haben jetzt zwar eine exzellente Ausgangssituation mit fünf Punkten aus drei Runden, brauchen aber mindestens noch einen Sieg, da drei Teams absteigen werden. Immerhin haben wir dafür sechs Runden Zeit, doch die Liga ist sehr ausgeglichen und stark. Und auch in die andere Richtung war der Abschiedsgruß zwar sehr nett, aber vielleicht doch etwas voreilig. Porz II ist zwar in der Tabelle schon etwas enteilt, doch Oberhausen hat sicher noch Chancen im Aufstiegsrennen. Trotzdem ehrt uns das alles sehr. Oberhausen ist schon eine der großen Hausnummern im NRW-Schach und dieses Match zu gewinnen eine phantastische Sache für uns! Unser Schiedsrichter war übrigens der gleiche wie letztes Mal – heißt Hilfe beim Auf- und Abbau und perfekte Leitung. Alles wunderbar also!

Herzliche Grüße
Christian

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