Zwei Drittel der Liga in den Abstiegsstrudel gestürzt

Wir haben großen Anteil daran, dass sechs von zehn Teams weiter um den Klassenerhalt zittern müssen! Dieser Geniestreich gelang uns durch eine unglückliche Niederlage gegen die zweite Mannschaft der Schachfreunde Köln, die dank uns wieder Anschluss ans dichte Feld gefunden hat. Hätten wir gewonnen, wären Lasker II und vor allem wir selbst sicher gewesen und Kamp-Lintfort wohl de facto auch. So hingegen wird es in den letzten zwei Runden noch einmal äußert unübersichtlich. Raus ist bislang nur Ratingen, die die letzten vier Runden allesamt aufgegeben haben. Oberhausen, Porz und Holsterhausen werden den Aufstieg unter sich ausmachen und haben jedenfalls mit den beiden noch zu vergebenden Abstiegsplätzen nichts mehr zu tun.
Doch zum Match und unserer ungeschickten Punktlandung neben dem Punkt. Die ersten zwei Stunden verliefen sehr friedlich. Norbert J. und ich remisierten relativ schnell mit Schwarz – speziell Norbert konnte damit den Topscorer der Kölner bestens neutralisieren. Dem folgten zwei Remisen mit weiß für Achim und Dirk und auch hier waren wir nicht unzufrieden, weil beide sehr gut geratete Gegner hatten. Allerdings waren nun zwei unserer Ersatzspieler in der Verantwortung, denn mit Julian, André und Fabi fehlten gleich drei Stammkräfte. Max und Thomas hatten dafür übernommen. Doch zuerst einmal brachte uns Norbert H. gegen den Mannschaftsführer der Kölner in Führung, der in nicht ganz einfacher Stellung eine Figur wegstellte. Danach wurde es dramatisch und wogte lange hin und her. Mal sah es nach einem klaren Kölner Sieg aus, mal nach einem 4:4 oder vielleicht sogar mehr für uns. Max konnte leider seinem deutlich besser eingestuften Gegner nicht Stand halten – Ausgleich. Vladi hatte sich im Mittelspiel eigentlich sehr gut aufgestellt und zwischenzeitlich einen Mehrbauern gewinnen können. Sein Gegner hatte aber mit viel Aktivität nicht nur materiell ausgleichen können, sondern sogar in ein aussichtsreiches Endspiel abgewickelt. Leider kam dann auch Vladi eine Figur abhanden, so dass es jetzt nur noch um ein 4:4 für uns ging, das aber für den sicheren Klassenerhalt gereicht hätte. Thomas spielte eine Riesenpartie und lange Zeit sah es so aus, als könnten wir doch noch die Saison für alle vereinfachen. Am Ende fand aber sein Gegner den Ausweg ins Remis.
Und ab hier wird es komplex. Zunächst einmal ist die aktuelle Tabelle nicht mehr aussagekräftig. Bei Punktgleichheit wird nämlich das jeweilige Ergebnis gegen Ratingen aus der Brettpunktwertung genommen und da fünf Teams hier kein 8:0 stehen haben, muss man ein wenig rechnen. Die Tabelle sieht bereinigt also so aus:

Porz III; 12 Mannschafstpunkte; 31.5 Brettpunkte
Holsterhausen; 11 MP; 24.5 BP
Oberhausen; 10 MP; 26.5 BP
SFD; 8 MP; 26 BP
Lasker II; 8 MP; 25 BP
Kamp-Lintfort; 7MP; 23.5 BP
Kölner SF II; 5 MP; 23 BP
Kleve; 5 MP; 19.5 BP
Krefeld II; 4 MP; 16.5 BP

Das Schlusslicht Krefeld hat zweifellos die schwerste Aufgabe mit nur vier Mannschafstpunkten und nicht sonderlich vielen Brettpunkten, kann sich aber ebenfalls noch retten. Die nächste Runde ist in zwei Wochen, aber es spricht viel dafür, dass wir erst am letzten Spieltag Gewissheit haben werden. Selbst wenn die Niederlage gegen Köln unglücklich war, haben wir wenigstens ein paar Brettpunkte mitgenommen, was am Ende eben auch noch wichtig werden kann. Alles in allem war es sowieso ein Sonntag bei einem sehr netten Gegner mit einem außergewöhnlichem Spielort in einem Ladenlokal mitten in der Stadt. Da haben sich die Schachfreunde ein sehr schönes Refugium geschaffen!

Herzliche Grüße
Christian

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