Die erste Mannschaft hat ihr viertes Match absolviert und begibt sich jetzt für drei Monate in den Winterschlaf. Nach den Erfahrungen der letzten beiden Pandemiejahre sind die Monate Dezember und Januar auf NRW-Ebene spielfrei. Auch wenn die aktuellen Coronazahlen überschaubar sind, war das sicherlich eine gute Entscheidung, um den Spielbetrieb möglichst regulär über die Bühne zu bringen.
Wo stehen wir? Aus den letzten drei Matches haben wir einen Sieg geholt. Gegen Bochum II lief es etwas unglücklich und zudem war der Kampf atmosphärisch nicht ganz einfach. Die Anspannung im Abstiegskampf war auf Seiten unseres Gastes deutlich zu spüren und der ein oder andere war vielleicht etwas zu verbissen, wenngleich es bei uns auch einen Stein des Anstoßes gab. Davon abgesehen hatten wir keinen guten Tag. Mit Julius hatten wir seit längerem mal wieder unseren FM an Bord. Aber leider konnte er auf Brett 1 mit Schwarz am Ende das Remis nicht retten, so dass wir insgesamt knapp verloren.
Zwei Wochen später mussten wir nach Hattingen, wo der stärkste Schachverein nach dem Stadtteil Welper benannt ist. Hier war die Stimmung deutlich lockerer, was sicherlich auch damit zu tun hatte, dass wir sowieso klar unterlegen waren. Mehr als fünf Remis waren nicht drin, die Sache insgesamt von Anfang an recht einseitig. Unser Ersatzmann Max versuchte zwar am Ende alles, um in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern vielleicht doch noch etwas herauszuholen, aber sein Gegner hatte die beste Verteidigung gesehen.
Letzten Sonntag musste dann gegen Herzogenrath (nahe Aachen an der holländischen Grenze) unbedingt ein Sieg her, um das Ziel Klassenerhalt nicht schon vor Weihnachten aus den Augen zu verlieren. Wir begannen mit zwei unspektakulären Remis von André und mir an Brett 2 und 3. Eine Niederlage von Vladi gegen einen starken Gegner wurde von Achim umgehend ausgeglichen, nachdem sein Gegner einen Bauern eingestellt hatte, so dass es 2:2 stand. Nach einem weiteren Austausch von Sieg und Niederlage bei Norbert J., der eine druckvoll gespielte Partie schön zu Ende bringen konnte, und Fabi sowie einem Remis bei Norbert H. ging der Kampf in die nervenaufreibende Verlängerung. Erneut war es Max, der ein Endspiel auf dem Brett hatte, diesmal aber mit der vorteilhaften Konstellation von zwei Leichtfiguren gegen einen Turm, wobei noch ein Mehrbauer zu Buche stand. Max tauschte in der Folge allerdings etwas unglücklich ab, so dass das Endspiel beständig zwischen Gewinn und Remis schwankte und hochkomplex war. Letztendlich hatte er aber seinen Gegner gut gelesen, indem er sich sicher war, dass da noch ein Einsteller kommen würde – eine Springergabel führte zur sofortigen Aufgabe. Max ist also der Held der ersten Saisonhälfte!
Mit 4:4 Mannschaftspunkten ist noch alles offen für uns. Die Niederlage gegen den Abstiegskonkurrenten Bochum schmerzt zwar, aber die Tabelle zeigt, dass wir ab Februar mit etwas Glück die Klasse halten können. Herzogenrath und Euskirchen haben einen schweren Stand und müssten in den verbleibenden fünf Matches schon sehr gut punkten, um noch eine Chance zu haben. Holsterhausen, Bochum und wir sind aktuell wohl die Teams, die den dritten Abstiegsplatz unter sich ausmachen, wobei es auch die beiden Kölner Teams noch erwischen kann, wenn sie einen schlechten Lauf haben sollten.